Dreiklang Mensch – Umwelt – Technik

Nachhaltigkeit im Verpackungsmaschinenbau ist nur erfolgreich, wenn über die eigentliche Maschine hinausgedacht wird – so unsere Überzeugung. Denn Mensch, Umwelt und Technik müssen als Gesamtsystem betrachtet werden.

Die bekannten drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales, erfordern es, bereits bei der Konstruktion einer Maschine neben dem Herstellungsprozess auch den Einsatz beim Kunden und schlussendlich die spätere Verwertung zu betrachten. Dabei steht bereits von Beginn an der Mensch im Mittelpunkt, weshalb neben der Arbeitssicherheit bei SOMIC immer auch die Ergonomie der Maschine kritisch hinterfragt wird. Bereits während der Konstruktion versetzen wir uns in den Bediener der Maschine und überlegen uns, wie wir ihm seinen Arbeitsplatz optimal gestalten können. Doch was bedeutet das in der Praxis?

Der Mensch in der Produktionsumgebung

Der Bediener nutzt das klar strukturierte Touchscreen-Panel und profitiert von der intuitiven, schlüssigen Darstellung aller Arbeitsschritte. Die Instruktionen auf jedem Bedienpanel sind standardmäßig in der jeweiligen Landessprache des Kunden hinterlegt, wobei für optimale Verständlichkeit weitere Sprachen optional angeboten werden. Außerdem bietet das Bedienpult auch eine Hilfefunktion mit Hinweisen über die Bedeutung der verschiedenen Parameter. Das Umrüsten auf die verschiedenen Formate basiert auf den einfach zu handhabenden QuickChange-Verbindungen für die Wechselteile. Dazu erhalten die Bediener klare Ablaufanleitungen, die mit Hilfe von Teilecodes und dem Bedienpanel eindeutig nachvollziehbar sind.

Zudem wird die Ergonomie als grundsätzliches Konstruktionsmerkmal betrachtet. So wiegt das schwerste Teil, das der Bediener an der Maschine bei einem Formatwechsel austauschen muss, üblicherweise nicht mehr als 5 kg und die Erreichbarkeit wird bereits im CAD anhand eines Dummys bewertet. Weiterhin achtet das Konstruktionsteam auf die Zugänglichkeit der Maschine, was beim Nachlegen von Kartons oder beim Formatwechsel dem Bediener eine schonende Arbeitshaltung erlaubt.

Bei der Inbetriebnahme bietet SOMIC ausführliche Trainings für einen einfachen Einstieg in die Bedienung unserer Maschinen. Und wenn es während der Nutzung zusätzlichen Bedarf gibt? Über Online-Kurse für Bediener, Techniker oder Administratoren können ganz gezielt beispielsweise verschiedene Personenkreise mit der Maschine vertraut gemacht oder die Handgriffe für die Wartungsarbeiten gemeinsam trainiert werden. Die Belastung der Bediener im Produktionsbetrieb wird aber nicht nur am Gewicht von Wechselteilen oder an der Zugänglichkeit der Maschine bemessen, sondern auch an den Emissionen. SOMIC Maschinen unterschreiten den vorgegebenen maximalen Schalldruckpegel für industrielle Arbeitsstätten von 80 dB(A) deutlich. Durch speziell optimierte Bewegungskurven für die eingesetzten Roboterachsen erreichen wir selbst bei höchster Verpackungsleistung eine kaum zu überbietende Laufruhe. Das sorgt außerdem für eine äußerst schonende Behandlung der Produkte und geringsten Maschinenverschleiß. Das bestätigen auch die Rückmeldungen unserer Kunden.

Sparen beim Verbrauch

Der Strom- und Druckluftverbrauch einer Maschine wird Großteils von der Konstruktion beeinflusst und liegt damit in der Verantwortung des Maschinenherstellers. Hier ersetzen wir bei SOMIC möglichst viele pneumatische Funktionen durch Servotechnik. So kann das Bewegungsverhalten besser kontrolliert werden und Leckagen im Druckluftnetz sind kein Thema mehr. Der funktional benötigte Unterdruck in sämtlichen Transportsystemen wird nicht mit Venturi-Düsen, sondern äußerst energiesparend mit elektronisch geregelten Seitenkanalverdichtern erzeugt.

Neben den Verbrauchswerten für Strom und Druckluft, lohnt es sich, bei Verpackungsmaschinen den Materialverbrauch beim Verpackungsprozess genau zu prüfen. Unser Spezialisten-Team nutzt dabei mehrere Ansätze. Bei der Verpackungsspezifikation und beim Design des Kartons kann der Kunde seinen Materialeinsatz reduzieren, jedoch trotzdem noch für den notwendigen Produktschutz sorgen. Mit unserem firmeneigenen Karton-Plotter lassen sich Formatvarianten vergleichen und eine möglichst materialsparende Zuschnittvariante erarbeiten.
Zusätzlich zur Zuschnittgestaltung ist der Leimverbrauch eine maßgebliche Größe, wenn es um Ressourcenschonung geht. In den Maschinen sorgen hochpräzise Leimdüsen für einen Leimauftrag im Millimeterbereich. Die Ansteuerung der Leimdüsen geschieht bei den Hochgeschwindigkeitsprozessen in der Kartonformierung mit einer Zykluszeit von weniger als zwei Millisekunden. Der Leimpunkt wird genau da gesetzt, wo er gebraucht wird. Was ein Mehrverbrauch an dieser Stelle bedeutet, kann leicht berechnet werden: Bei einer nur einen Millimeter längeren Leimspur als nötig, erhöht sich bei 16 Klebestellen eines Wraparound-Kartons der Leimbedarf um 7 Prozent – das sind 35 mm3 Mehrverbrauch pro Karton! Pro Woche kann das einem zusätzlichen Aufwand von ca. 10 l entsprechen. Es lohnt sich also, an dieser Stelle mit höchster Präzision zu arbeiten, das zeichnet unser Maschinenkonzept aus.

Ersatzteilbedarf? – Fehlanzeige!

Die Nachhaltigkeit von SOMIC Verpackungsmaschinen im laufenden Produktionsbetrieb können wir eindeutig beantworten. Ein Ersatzteilbedarf von weniger als 1 % des Kaufpreises in den ersten beiden Jahren zeigt, wie langlebig die verbauten Baugruppen und -teile sind. Ressourcenschonung heißt damit also – so schade das für uns ist – nur wenig Ersatzteilgeschäft. Dennoch gibt es für unsere Abteilung Service und Aftersales genug zu tun. Zwischen fünf und zwanzig Formate sind üblicherweise bei Auslieferung der Maschine im kundenspezifischen Verarbeitungsprogramm hinterlegt. Mit diesen Formaten kommen viele Kunden bereits auf eine langjährige Betriebsdauer. Sollten Marktveränderungen weitere Formate erfordern, ist das für uns kein Problem. Auch für ältere Maschinenmodelle können bei SOMIC Nachrüstteile geliefert werden.

Qualität und Regionalität

Entgegen dem Trend, die Fertigung in Niedriglohnländer zu verlagern, sind wir unserer hohen Wertschöpfungstiefe immer treu geblieben. Auch heute noch verlassen wir uns zu über 90% auf Zulieferer aus der Region. Das sichert kurze Reaktionszeiten und bewahrt den SOMIC-Qualitätsanspruch. Die kurzen Wege vermeiden Umweltbelastungen und Lieferverzögerungen durch Störungen auf dem Transportweg. Zudem kennen die Zulieferer die Maschinen, wissen wo ihre Teile eingebaut sind und worauf es ankommt. Das ist der Schlüssel zu Qualität und Langlebigkeit.

Konsequent bleiben

Konsistente Schritte in Sachen Nachhaltigkeit machen – mit diesem Ansatz lässt sich viel erreichen. Unsere Experten sind überzeugt, dass nachhaltiges Handeln nur dann richtig funktioniert, wenn alle Themen konsequent auf dieses Kriterium geprüft werden. Nachhaltigkeit wird bei SOMIC seit jeher gelebt. Aus Überzeugung.

angelehnt an den Artikel des packaging Journals Ausgabe 4-5 | 2021

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